Der Morgen:

Es ist 9:30 Uhr. Die ersten Sonnenstrahlen haben es bereits geschafft die Dünen zu überwinden. Auf dem Vorplatz des Geländes hat sich ein Kreis gebildet. Kinder und Timis treffen sich hier gemeinsam vor dem bereits sehnlich erwarteten Frühstück. Wie jeden morgen wird durchgezählt, ob es auch der letzte Langschläfer aus dem Bett geschafft hat. 

Dann wird gebetet. Endlich dürfen wir alle in den Essensraum gehen. Die Kinder setzen sich an ihre angestammten Tische zu den Timis. Die Tische sind vom Tischdienst gedeckt worden und unsere Küchenmuddis und -vatis haben mal wieder ein wunderbares Frühstück gezaubert, bei dem für jeden etwas dabei ist: Es gibt Brötchen, dazu Wurst, Schinken, Käse und für die Naschkatzen unter uns Marmelade oder Nutella. Wer auf all das keine Lust hat, kann sich alternativ an den verschiedenen Sorten Müsli bedienen. Und damit der Vitaminhaushalt nicht zu kurz kommt, gibt es jeden morgen frisches Obst und Gemüse. Zum Trinken gibt es morgens frischen Tee, Kakao und eine Auswahl an Säften.

Wenn alle fertig sind, wird das Frühstück beendet. Das heißt: Teller und Tassen zusammenstellen, und alles in die Küche tragen, um den Küchendienst zu unterstützen, der sich um den Abwasch kümmert. Damit alles fair zugeht, rotiert der Küchendienst tischweise, sodass bei sieben Tischen in der Regel jeder zweimal Küchendienst hat. Dazu gehört vor dem Essen den Tisch zu decken, hinterher abzuspülen und abends den Raum für die Abendrunde vorzubereiten.

Nach dem Frühstück gibt es eine kleine Pause. Wer gerne lang schläft und das vorher noch nicht geschafft hat, hat jetzt Zeit sich anzuziehen und sich für den Tag frisch zu machen.

Der Vormittag:

Um 11:00 Uhr steht für heute das allseits beliebte Hausgeländespiel auf dem Tagesplan. Kurze Zeit später rennen sowohl alte Freizeithasen, die das Spiel schon seit Jahren spielen, als auch die Neuen unter uns, denen der Name des Spiels vielleicht noch gar nichts gesagt hat, energiegeladen über das Gelände und durchs Haus. Dabei wird hektisch unter jeden Stuhl und hinter jedes Kissen geguckt. 

„Rigatoni!!!“, schallt es da auf einmal über das Gelände. Erst ist es nur eine Stimme, bald ruft das ganze Team, das sich selbst diesen kreativen Namen gegeben hat, und kurz darauf kommt die Gruppe auch schon in den Gemeinschaftsraum gerannt, in dem ein großes Spielfeld mit den Zahlen von 1-70 aufgebaut ist. 

Nachdem dem zuständigen Timi das Symbol hinter der zu suchenden Zahl erklärt wurde, muss Team „Rigatoni“ einmal rückwärts ums Haus laufen, bevor es weiter spielen darf. Team „Flamingo“ daneben muss gemeinsam eine Packung Kekse essen und Team „Vier“ ist derzeit panisch auf der Suche nach frischen Socken.

Der Nachmittag:

Ein 50-stimmiges und kräftiges „Trullalla“ schallt aus dem Essensraum. Ein ritualisiertes Dankeschön an unsere Küche, wenn es mal wieder besonders lecker war. Heute gab es frische Lasagne in den unterschiedlichsten Variationen, damit auch für Vegetarier und Allergiker etwas dabei ist. Es soll schließlich keiner Hunger leiden.

Wenn alle wieder ihre Kräfte gesammelt haben und auch der Küchendienst Zeit hatte, sich etwas auszuruhen, geht es heute um 15:00  Uhr weiter mit „Ultimate Frisbee Football“, ein weiterer Freizeitliebling. Wie so viele unserer Spiele, ist auch dieses ein Teamspiel. Das sorgt nicht nur für einen festen Zusammenhalt, sondern steigert auch die Motivation eines jeden Einzelnen. Jeder gibt sein Bestes für sein Team. Gleichzeitig steht natürlich der Spaß im Vordergrund.

Die Teams werden vorab von den Timis festgelegt, damit sich niemand benachteiligt fühlt, und alle eine faire Chance haben. (Gemeckert wird natürlich trotzdem immer 😉 )

Da hierbei immer nur zwei Teams gegeneinander spielen können, müssen die anderen so lange aussetzen. Dabei kann man sich von seinem eigenen Spiel erholen, indem man sich mit dem von der Küche bereitgestellten Kuchen, Obst und Tee stärkt. Gleichzeitig kann man das spannende Spiel verfolgen und die favorisierte Mannschaft anfeuern. Und ehe man sich versieht ist man auch schon wieder an der Reihe.

Der Abend:

Nach dem Abendessen hat sich das Bild im Essensraum etwas verändert. Die Tische sind zur Seite geschoben und in der Mitte wurde ein großer Stuhlkreis aufgebaut, in dem jeder von uns Platz findet.

Den Tag lassen wir traditionell mit unserer gemütlichen Abendrunde ausklingen. Dabei kommen nochmal alle zusammen. Gemeinsam werden aus dem Liederbuch ein paar der Freizeitklassiker gesungen. Dabei haben wir den Luxus von unserer Band (Gitarre + Cachon) begleitet zu werden, wodurch sich das ganze richtig schön anhört. Zwischen den Lieder spielen wir noch ein paar, mal mehr mal weniger, gemütliche Spiele, um entweder zur Ruhe zu kommen oder sich noch ein letztes Mal auszupowern. Schließlich folgt die lang ersehnte Siegerehrung unserer beiden Spiele. Zur Belohnung für die Anstrengungen bekommt jeder eine Süßigkeit, bei uns im modernen Englisch als „Candys“ bekannt. Dabei gibt es für den ersten Gewinner logischerweise das größte oder in den Augen der Kinder „beste“ Candy und für die zweiten und folgenden Gewinner etwas jeweils kleineres. 

Nun wird der Tagesplan für morgen vorgestellt. Wer besonders neugierig ist und als erstes wissen will, was am nächsten Tag passiert, kann sich freiwillig melden, um den Tagesplan zu schreiben und künstlerisch zu gestalten, der dann einen Tag lang in unserem Aufenthaltsraum von allen bewundert werden kann. Jetzt stehen noch einmal alle auf und der gemeinsame Tag endet, wie er begonnen hat: mit einem Gebet. 

Danach gibt es kein festes Programm mehr. Dennoch sind fast alle im Aufenthaltsraum. Man spielt gemeinsam ein paar gemütliche Brettspiele oder unterhält sich einfach nur, bis es Zeit ist, ins Bett zu gehen. Also Schlafanzug an und dann gibt es für die Jüngeren unter uns noch einen kleinen, liebevoll zubereiteten Naschteller, quasi als Entschädigung, dass sie schon schlafen gehen müssen. Dann werden noch schnell die Zähne geputzt und schon heißt es Licht aus und möglichst viel Schlaf bekommen, um für den darauffolgenden Tag wieder fit und munter zu sein und alle aufregenden neuen Spiele mitmachen zu können.

So oder so ähnlich laufen bei uns in Dänemark die Tage ab. Das Programm ist immer für alle verpflichtend, damit sich niemand aus der Gruppe ausschließt, außer natürlich, wenn es einem mal nicht gut geht. Damit die zwei Wochen gut durchzuhalten sind, gibt es auch mal entspanntere Tage. Am Sonntag zum Beispiel bereiten wir vormittags zusammen einen gemeinsamen Gottesdienst vor, der immer super schön wird und auch nicht annähernd so ernst und lang ist wie die Gottesdienste, die ihr aus der Kirche kennt. Nachmittags werden dann Workshops angeboten, bei denen ihr eurer ganzen Kreativität freien Lauf lassen könnt. 

Wenn das Wetter gut ist gehen wir auch gerne mal an den Strand und im Meer schwimmen. Natürlich nur unter der Aufsicht unserer ausgebildeten Rettungsschwimmer. 

Aber wir wollen noch nicht zu viel verraten und hoffen wir konnten einen kleinen Einblick in unser Freizeitleben geben.

Ihr habt Lust auch dabei zu sein und unsere ganzen verrückten und lustigen Spiele kennen zu lernen? Zwei Wochen in einer wunderbaren Gemeinschaft zu verbringen, in der jeder auf den anderen Acht gibt? Neue Leute kennen zu lernen und sogar Freunde fürs Leben zu finden? Dann seid nächstes Jahr dabei, wenn es wieder heißt: „Auf nach Dänemark!“ 

Wir freuen uns auf euch 😉

Eure Timis